Die Herausforderung vieler Inhaber*innen mit mehr als 10 Mitarbeiter*innen

Du kennst das bestimmt: Du suchst neue Mitarbeiterinnen für dein Unternehmen und hoffst, dass die nächste Einstellung endlich die perfekte Ergänzung für dein Team wird.

Doch irgendwie scheint es nicht zu klappen. Entweder passen die neuen Kolleginnen fachlich nicht ins Profil, oder es gibt Konflikte, weil die Erwartungen unklar sind. Vielleicht merkst du aber auch erst nach einigen Monaten, dass die Person gar nicht das leisten kann, was du dir vorgestellt hast.

Das Problem liegt oft nicht an den Menschen, die du einstellst, sondern daran, dass es kein klares Anforderungsprofil gibt – also am Weg dazu, Mitarbeiter*innen zu finden und einzustellen.

Ein Anforderungsprofil ist mehr als eine Liste von Fähigkeiten, die jemand mitbringen soll. Es ist die Grundlage dafür, die richtigen Menschen für dein Team zu finden und sie langfristig zu halten. Es sorgt nicht nur dafür, dass du weißt, wen du suchst, sondern gibt deinen Mitarbeitenden auch Orientierung und Perspektive.

Doch die Erstellung eines Anforderungsprofils ist kein reines „Wunschzettel-Schreiben“. Es beginnt mit deiner Strategie, wird über klar definierte Rollen abgeleitet und muss sich an den Werten deines Unternehmens orientieren.

Die Wichtigkeit der Werte: Warum sie wichtiger sind als formale Ausbildung oder Wissen

Wenn ich dich frage, was dir bei einer neuen Einstellung am wichtigsten ist, würdest du wahrscheinlich Dinge sagen wie Erfahrung, Ausbildung oder Fachwissen.

Und das ist auch nicht falsch, aber es ist nur die halbe Wahrheit.

Die besten Fachkräfte bringen dir nichts, wenn sie nicht zu den Werten deines Unternehmens passen. Werte sind das Fundament, auf dem dein Team arbeitet, und sie bestimmen, wie gut jemand in dein Unternehmen integriert ist und wie motiviert diese Person langfristig bleibt.

Menschen können neue Fähigkeiten lernen und sich weiterentwickeln, aber ihre Werte und Einstellung sind die Grundlage, auf der sie handeln und Entscheidungen treffen – und die sind weitgehend stabil im Leben.

Wenn eine Person nicht deine Werte teilt, wird sie in deinem Unternehmen immer wie ein Fremdkörper wirken.

Stell dir vor, du führst ein Handwerksunternehmen, das für höchste Qualität steht, und du stellst jemanden ein, der oder die lieber „schnell und billig“ arbeitet. Das wird nicht funktionieren, egal wie gut diese Person technisch ist.

Ein gutes Anforderungsprofil legt daher nicht nur fest, welche fachlichen Kompetenzen jemand mitbringen sollte, sondern auch, welche Werte für die Rolle essenziell sind.

Wenn du deine Werte klar kommunizierst und in den Mittelpunkt deiner Personalsuche stellst, ziehst du automatisch Menschen an, die diese Werte teilen. Das sorgt nicht nur für ein besseres Betriebsklima, sondern auch für mehr Loyalität und Engagement.

Die Notwendigkeit einer Rollenbeschreibung für die Ableitung der Anforderungen

Ein Anforderungsprofil funktioniert nicht isoliert. Es ist immer eng mit einer klar formulierten Rollenbeschreibung verbunden.

Bevor du definierst, welche Anforderungen eine Person erfüllen soll, musst du genau wissen, welche Rolle diese Person in deinem Unternehmen übernehmen wird. Ohne Rollenbeschreibung bleibt das Anforderungsprofil ein Sammelsurium aus vagen Vorstellungen und Wunschvorstellungen, die dir nicht wirklich weiterhelfen.

Eine Rollenbeschreibung definiert, warum eine Rolle existiert, welche Verantwortungsbereiche sie abdeckt und welche Ergebnisse von ihr erwartet werden. Sie gibt die Richtung vor und macht klar, wie diese Rolle zur Strategie deines Unternehmens beiträgt.

Das Anforderungsprofil leitet sich dann direkt aus dieser Rollenbeschreibung ab.

Wenn du zum Beispiel einen Vorarbeiterin für deinen Handwerksbetrieb suchst, musst du dir zuerst über die Rolle im Klaren sein. Welche Verantwortungen trägt diese Person? Welche Entscheidungen soll sie treffen können? Welche Aufgaben fallen in ihren Bereich? Erst wenn das klar ist, kannst du definieren, welche Fähigkeiten, Erfahrungen und Werte die Person mitbringen muss, um diese Rolle auszufüllen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines Anforderungsprofils

Die Erstellung eines Anforderungsprofils ist keine Raketenwissenschaft, aber sie erfordert Klarheit und Systematik. Hier ist, wie du vorgehst:

1. Definiere deine Strategie
   Alles beginnt mit der Frage, wohin dein Unternehmen gehen soll. Willst du wachsen? Dich auf Qualität fokussieren? Neue Märkte erschließen? Deine Strategie gibt die Richtung vor und bestimmt, welche Rollen in deinem Unternehmen benötigt werden.
2. Erstelle eine Rollenbeschreibung
   Formuliere klar, warum die Rolle existiert und welche Verantwortungsbereiche sie abdeckt. Was soll die Person in dieser Rolle erreichen? Welche Entscheidungen darf sie treffen, und wo braucht sie Abstimmung? Die Rollenbeschreibung ist die Basis für das Anforderungsprofil.
3. Identifiziere die notwendigen Werte
   Überlege dir, welche Werte für diese Rolle entscheidend sind. Soll die Person besonders kundenorientiert sein? Muss sie ein hohes Maß an Eigenverantwortung mitbringen? Deine Werte bilden das Fundament, auf dem die Anforderungen aufgebaut werden.
4. Definiere fachliche und persönliche Kompetenzen
   Jetzt kannst du die fachlichen Fähigkeiten und die persönlichen Eigenschaften festlegen, die für die Rolle notwendig sind. Achte darauf, dass diese Anforderungen realistisch und auf die Rolle abgestimmt sind.
5. Denke langfristig
   Ein gutes Anforderungsprofil ist nicht nur auf den aktuellen Bedarf ausgerichtet, sondern berücksichtigt auch, wie sich die Rolle in Zukunft entwickeln könnte. Welche zusätzlichen Fähigkeiten könnten in ein paar Jahren wichtig werden?
6. Formuliere das Anforderungsprofil klar und präzise
   Vermeide vage Begriffe wie „teamfähig“ oder „erfahren“. Sei konkret und beschreibe, welche Ergebnisse du erwartest und welche Fähigkeiten dafür notwendig sind.

Beispiel für ein Anforderungsprofil: Vorarbeiter*in in einem Handwerksbetrieb

Rollenbeschreibung:

Die Rolle des/der Vorarbeiter*in ist zentral für die Qualität und Effizienz unserer handwerklichen Projekte. Der/die Vorarbeiter*in übernimmt die Verantwortung für die Organisation und Überwachung der Baustellen, die Koordination des Teams vor Ort und die Sicherstellung, dass alle Arbeiten den Qualitätsstandards entsprechen. Ziel ist es, Projekte termingerecht und zur Zufriedenheit der Kund*innen abzuschließen.

Anforderungsprofil:

• Werte: Ein hohes Verantwortungsbewusstsein, eine klare Ausrichtung auf Qualität und die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu führen.
• Fachliche Kompetenzen: Erfahrung im Handwerk, idealerweise in einer leitenden Position; Kenntnisse in Projektplanung und -steuerung; Fähigkeit, Baupläne zu lesen und umzusetzen.
• Persönliche Eigenschaften: Führungsstärke, Kommunikationsfähigkeit, Organisationstalent und die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen den Überblick zu behalten.
• Langfristige Perspektive: Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und in Zukunft möglicherweise größere Projekte oder ein eigenes Team zu übernehmen.

Das Anforderungsprofil als Schlüssel zu einem starken Team

Ein gutes Anforderungsprofil ist weit mehr als eine Liste von Anforderungen. Es ist die Grundlage dafür, die richtigen Mitarbeiter*innen zu finden und sie langfristig zu halten.

Es sorgt für Klarheit, Orientierung und Perspektive – für dich und für dein Team. Dabei sind deine Werte das Fundament, die Rollenbeschreibung die Basis und die Strategie die Richtung, die alles zusammenhält.

Wenn du noch keine Anforderungsprofile in deinem Unternehmen nutzt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, damit zu starten. Überlege dir, wo du mit deinem Unternehmen hinwillst, und definiere die Rollen, die du dafür brauchst.

Wir zeigen dir, wie du Anforderungsprofile erstellst, die dir helfen, die richtigen Menschen für dein Team zu finden.

Starte jetzt und bring dein Unternehmen auf Kurs – mit klaren Anforderungsprofilen, die dir und deinem Team den richtigen Weg weisen.